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  • Heike Pressler

Klimaschutz in Hemsbach - Trinkwasser sparen: Stadt geht mit gutem Beispiel voran

Troepfchenbewaesserung am Wareham-Kreisel

Es wird immer heißer, und es wird immer trockener: Der Klimawandel bringt immer längere Trockenheitsperioden mit sich, was erheblichen Einfluss auf die Trinkwasservorräte hat. Trinkwassersparen ist angesagt und wichtig. Doch gerade das ebenso wichtige Stadtgrün kann die heißen Phasen des Sommers nicht ohne Bewässerung überleben.

Wassersäcke

Die Stadtverwaltung Hemsbach setzt hier im Sinne des Klimaschutzes auf effiziente und effektive Wasserversorgung, und das schon seit Längerem. So sorgen für die 150 in den letzten drei Jahren neugepflanzten Jungbäume im städtischen Verkehrsraum Wassersäcke für eine einfache und nachhaltige Vorratsbewässerung: Jeweils 100 Liter Wasser versickern direkt ohne Wasserverlust in den Boden. Positiver Nebeneffekt: „Die Wassersäcke verringern den Arbeitsaufwand des Bauhofs, der seine Arbeitsabläufe optimieren kann, und natürlich auch Kosten“, erklärt der fürs städtische Grün zuständige Rathausmitarbeiter Thomas Wetzel vom Fachbereich Planung und Technik.

Tröpfchenbewässerung

In den beiden insgesamt 400 Quadratmeter umfassenden Staudenflächen des Wareham- und Kurpfalzkreisels wird seit diesem Jahr Tröpfchenbewässerung eingesetzt, eine Bewässerungstechnik, bei der an bodennahen Schläuchen in regelmäßigen Abständen Auslässe angebracht sind. Über diese „Löcher“ werden nur geringe und exakte Wassermengen abgegeben. Für den richtigen Bewässerungszeitraum und die richtige Wassermenge sorgt eine Zeitschaltuhr.

Informationen und Erfahrungswerte einer Nachbargemeinde waren die Grundlage für diese Hemsbacher Bewässerungsanlage, die der Bauhof von der Materialauswahl bis zur Fertigstellung komplett in Eigenregie leistete. Die Vorteile einer Tröpfchenbewässerung liegen auf der Hand: Der Wasserverlust kann um bis zu 70 Prozent reduziert werden, weil das Wasser bodennah verteilt wird und somit weder verstäubt noch verdunstet. Und es spart abermals Arbeitszeit, Pflegeaufwand und Kosten.

Zeitschaltung „digital“

Zeitschaltuhren sind ohnehin ein probates Mittel, um verschiedene Dinge optimal zu steuern. Bei der Stadtverwaltung macht man sich derzeit aber auch Gedanken über eine digitale Nachrüstung: „Möglich wäre, den Einsatz mit LORAWAN zu verbinden“, so Wetzel. LORAWAN steht für Long Rang Wide Area Network, eine Funktechnologie, die in der Lage ist, Daten über eine große Entfernung energieeffizient, kostengünstig und sicher zu übertragen. Wetzel: „In Verbindung mit Feuchtigkeitssensoren und entsprechenden Messungen könnte beispielsweise gezielt eine Bewässerung vom Büro aus am Laptop gesteuert werden.“

Auch Bürgermeister Jürgen Kirchner ist von dieser modernen Möglichkeit überzeugt: „Diese zukunftsweisende Technologie im Sinne des Klimaschutzes ist ein wichtiger und vor allem sinnvoller Schritt in Richtung Digitalisierung und Smart City, der Arbeitsabläufe sehr gut unterstützt.“

Ausblick

Zwar ist LORAWAN für Hemsbach noch Zukunftsmusik, wäre aber vielseitig nutz- und einsetzbar, denkt man beispielsweise auch an geeignete Grünflächen um das Rathaus oder auch an die hitze- und trockenheitsresistenten Stauden, die mit geringsten Wassermengen auskommen. Eine effektive Tröpfchenbewässerung ist jedenfalls eine ideale Ergänzung zur ansprechend gestalteten und ortsbildprägenden Bepflanzung – und ein weiterer kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz.